05.11.2024
Liebe Geschwister im Glauben, liebe Leserin, lieber Leser,

Herbst – das ist die Jahreszeit, in der sich die Schöpfung in leuchtende Farben kleiden wird. 
In unserem Kirchenjahr ist der Herbst auch eine besondere Zeit. Da werden wunderschöne und wichtige Feste gefeiert: der Schöpfungstag, der Michaelistag, das Erntedankfest, der Reformationstag, die Friedensdekade, Festtage der Heiligen wie St. Martin oder St. Elisabeth, der Volkstrauertag und der Totensonntag. 
Und vermutlich wird es auch in diesem Jahr noch „herbstlich“ sein, wenn die Adventszeit beginnt... 

Ich blicke auf einige dieser Feste und möchte Ihnen ein paar Verse aus unserer Bibel vor Augen stellen. Es sind Gedanken von Jesus Christus, die uns im Matthäus-Evangelium im Zusammenhang seiner „Bergpredigt“ überliefert werden (Mt.-Ev., Kap. 6): 
„Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als Nahrung und Kleidung? 
Seht die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht, und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. 
Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: Sie arbeiten nicht, sie spinnen nicht. 
Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird – sollte er das nicht viel mehr auch für euch tun? 
Trachtet zuerst nach Gottes Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles das zufallen.“ 
Und abschließend: „Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“ 

Mein Vorschlag: 
Sie lesen sich diese Zeilen laut vor. 
Und lassen die Worte nachwirken. 
Und lesen diese Gedanken noch einmal. 
Und sinnen ihnen nach. 

Gewiss könnte ich Ihnen ein paar meiner Gedanken dazu mitgeben, z. B., sich darauf zu besinnen, wie Gott heute für mich sorgt, mir heute Gutes tut, mich heute etwas Schönes erleben lässt. Wir müssen uns ja nicht immerzu von dunklen Zukunftsprognosen gefangen nehmen lassen. 
Ich könnte auch mit meinem inneren Auge auf die Lilien blicken und mir sagen, dass zu meinem Leben mehr gehört und mehr bleiben wird als vertrocknete Gräser.
Doch wie gesagt: ich könnte – und werde es heute nicht. Heute sollen die Worte Jesu für sich selbst sprechen und nachwirken. Gott sei Dank, dass wir ihm wichtig sind.