18.07.2022
Wort an die Gemeinde (Aug/Sep 2022)

Liebe Geschwister im Glauben, 
liebe Leserin, lieber Leser,

es ist Sommer geworden. Die Temperaturen kletterten in die Höhe und haben schon – zumindest für mich – unangenehme Höhen erreicht. Fast jeden Tag scheint die Sonne vom Himmel; Regen wird wieder einmal dringend gebraucht. Aber es ist mehr als das. Hier werden klimatische Veränderungen spürbar, deren Entwicklungsrichtung unumkehrbar wird und nicht mehr aufzuhalten scheint. 

Sommer ist auch die Zeit, in der sich viele unter uns auf die Ferien und auf ihren Urlaub freuen. Es ist schön, dass wir die unerfreulichen Beschränkungen der letzten zwei Jahre hinter uns lassen können. Gewiss wird hier und dort auch manche Regel einzuhalten sein. Doch insgesamt hat sich die Situation verändert. Wir können zuversichtlich unseren Urlaub planen und weithin entspannt auf unseren Urlaub warten. Ja, und dann werden wir diese besonderen Tage im Jahr auch genießen dürfen.

Ich möchte an dieser Stelle kurz innehalten. Es ist nämlich nicht selbstverständlich, Urlaub machen zu können. Jene letzten zwei Jahre haben uns das aus einer medizinischen Blickrichtung heraus vor Augen gestellt. Es gibt noch weitere Blickrichtungen – von misslichen persönlichen Umständen bis hin zum Krieg. 
Und für viel zu viele Menschen in unserer Welt gibt es dauerhaft nur eine Blickrichtung: sich einen Urlaub nicht leisten zu können. 

Wenn die Urlaubs- und Ferienzeit zu Ende geht, steht oft etwas Neues an. 
Kinder werden mit ihrer Schulzeit beginnen; in höheren Klassenstufen wurde ein Schulwechsel entschieden. Jugendliche beginnen eine Lehre. Junge Erwachsene wechseln an den Ort ihres Studiums oder einer weiterführenden Ausbildung. (Ich halte nur unmerklich inne.)

Allein jene Bereiche von Schule und Bildung zeigen, wie viel los ist im Spätsommer und beginnenden Herbst. In unseren Kirchgemeinden werden wir dann ganz bewusst innehalten, z. B. mit Familiengottesdiensten zum Schuljahresbeginn; mit einem Dank an die diejenigen, die in unseren Kirchgemeinden ehrenamtlich tätig sind; mit einem Dank an Gott, wenn wir unsere Ernte-Dank-Feste feiern. 

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal innehalten: Lassen Sie uns bei aller Freude über das, was wir uns leisten und genießen können, nicht vergessen, wie viele Menschen davon noch weit entfernt sind. Ich möchte Ihnen die Idee vorstellen, die Freude über einen schönen Urlaub mit einer Spende zu verbinden, mit der Sie irgendwo auf unserer Welt etwas Gutes tun – als Dank für Gottes Güte, die durch Sie auch zu anderen Menschen kommen kann. 

Nun – ich muss noch einmal innehalten: Hoffen und beten wir dafür, dass sich unter den in der Ukraine beteiligten Kriegsparteien die Einsicht durchsetzt, dass die meisten Menschen im Frieden leben wollen. 
Hoffen und beten wir dafür, dass diese Einsicht zur handlungsleitenden Maxime wird. 

Diktatoren wie Putin leiden an Realitätsverlust; ihre Handlungen können ganz schnell irrational werden – und das hätte furchtbare Folgen. Hoffen und beten wir dafür, dass sich der unbedingte Wille zu Vernunft und Frieden durchsetzt. Deutschland kann viel dazu beitragen. 

Bleiben Sie und Ihre Lieben behütet und nehmen Sie die Menschen in Nah und Fern in Ihre Fürbitte auf.