01.12.2023
Gaben und Begabungen
In unseren Kirchgemeinden gibt es viele Gaben und Begabungen. Immer wieder können wir miterleben, wie reich Gott uns beschenkt. Wir dürfen uns gegenseitig mit unseren Begabungen erfreuen und beschenken.
Ich hatte Ihnen im Frühling ein Gedicht von Frau Christa Rüdiger aus unserer Kirchgemeinde vorgestellt; über das Jahr hinweg hat es uns mit seinen jahreszeitlichen Abschnitten begleitet. Es ist der Vergleich mit unseren Lebensabschnitten, der mich immer wieder berührt hat.
Hier der Abschluss:
Bunt werden Sträucher, Bäume nun,
Natur fängt an, sich auszuruhn.
Beim Menschen auch die Kraft lässt nach,
es kommt so manches Weh und Ach.
Die Haare sind nun schon ergraut,
man merkt es schon – wie man abbaut.
Mit Arbeitsstelle auch ist Schluss,
vom Beruf man scheiden muss.
Die Kinder gehen aus dem Haus,
Ach tut das weh – wie hält man`s aus?
Gehegt, gepflegt – so viele Jahr,
nun sind sie plötzlich nicht mehr da,
hab`n verlassen ihr Daheim,
kommt Wehmut auf – man ist allein.
Manch Träne aus dem Auge rinnt,
viel Sehnsucht nach dem lieben Kind.
Auch Jugend, Kraft und Freundeskreis
geht all`s vorbei – ganz langsam, leis.
Der Winter bricht sich nun die Bahn,
letzter Teil des Jahr`s bricht an.
Die Bäume stehen ohne Laub,
die einst so grün – uns so vertraut.
Der kalte Sturm – erbarmungslos,
fegt`s Blattlaub in der Erde Schoß.
Dann kommt der Schnee – deckt alles zu,
Natur legt sich zur Winterruh.
Natürlich gibt es auch noch Freude
für kleine und für große Leute.
Schlitten, Ski und Schlittschuh an,
sich mancher dran begeistern kann.
Mit Enkeln mal`n Schneemann bau`n,
wird wieder wach – ein Kindertraum.
Was hab`n wir damals viel gelacht,
auch eine Schneeballschlacht gemacht.
Doch alles das ist jetzt vorbei,
das Leben spielt nicht mehr im Mai.
So wie die Erde jetzt erstarrt,
auch uns das gleiche Schicksal harrt.
Abschied nehmen – es ist soweit,
verronnen ist die Lebenszeit.
Die Augen bald für immer zu
in Ewigkeit – zur letzten Ruh.
Wird sich ein Auge füll`n mit Tränen
oder sich gar jemand sehnen
nach Mutters Lieb`, Geborgenheit,
nach der gemeinsam`n Lebenszeit?
Auch diese Wunden heilt die Zeit,
bald ist all das Vergangenheit.
Generationen ziehn ins Land,
keinem sind wir mehr bekannt,
ausgelöscht für alle Zeit,
alles liegt dann weit, so weit.
Die Zukunft mag uns schwarz erscheinen
und wir jetzt manche Träne weinen,
doch ein Lichtstrahl schaut ins Herz,
er lindert diesen Abschiedsschmerz.
Wir werden dann den Heiland sehen,
mit IHM ins neue Leben gehen.
Ist auch der Weg noch steil und schwer,
am End` erwartet uns der Herr!
Dann gibt es auch ein Wiederseh`n,
ihr Lieben – das wird wunderschön.